Schamanisch-integrative Therapie (2-jährige Ausbildung)
Hinweis: Die Ausbildung ist ausgebucht und startet wieder 2024.
Die alte Religion gründet sich weder auf Dogmen oder Glaubensregeln noch auf von einem Weisen offenbarte Schriften oder ein heiliges Buch.
Sie bezieht ihre Lehren aus der Natur und erfährt ihre Inspiration aus den Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen, aus dem Flug der Vögel, dem langsamen Wachsen der Bäume und aus dem Wandel der Jahreszeiten. Diese Religion begann vor mehr als 35.000 Jahren (Starhawk)
Das Erleben der Welt als etwas Lebendiges und das Gefühl und Wissen, mit allem verbunden zu sein, ist der natürliche Zustand des Menschen. Das Gefühl der Isolation und des Entwurzeltseins, das wir in unseren modernen Gesellschaften auf der ganzen Welt erleben, ist dagegen ein typisches Krankheitssymptom aller sogen. hochentwickelten Zivilisationen.
Die heutige Wissenschaft vertritt die These, dass Kinder ein magisches Weltbild besitzen und dass im Zuge der Persönlichkeitsreifung dieses magische Denken und Fühlen verschwinden muss, um der Ratio, der „realen“ Welt Platz zu machen. Sigmund Freud formulierte das in dem Satz: wo Es ist, muss Ich werden.
In schamanischen Gesellschaften ist dies dagegen umgekehrt: hier wird ein junger Mensch erst dadurch erwachsen, dass er die Magie der Welt erkennt, aus IHR lernt und sie ehrt.
In archaischen Kulturen gab es keinen Unterschied zwischen „normalen“ Menschen und Schamanen/innen; diese Trennung entspringt der patriarchalen Spaltung des Menschen von seinem Seinsgrund, der Natur.
In frühen Zeiten war das Lebensgefühl der Menschen von Grund auf schamanisch oder magisch, und manifestierte sich in der alltäglichen Lebensführung. Einfache, monotone Tätigkeiten, von denen es am Anfang der Menschwerdung viele gab, wie bspw. Felle schaben, Grassamen zerreiben, jagen oder weite Wanderungen führen schnell zu einem geistigen Zustand, den wir Trance nennen. Somit war der Lebensalltag früherer Kulturen durchwirkt von erweiterten Bewußtseinszuständen, die es möglich machten, in Verbindung mit allen Wesen der Natur zu treten und die Grenzen des eigenen Selbst auszudehnen.
Im Rahmen dieser Ausbildung wird nicht eine bestimmte schamanische Tradition gelehrt, da dies ethymologisch in keiner Weise dem schamanistischen Weltbild entspricht. Der Schamanismus geht in seinen Ursprüngen auf die Steinzeit zurück und drückt ein menschliches Urempfinden aus, das zutiefst geprägt ist durch die Verbundenheit mit allen Wesen im Himmel und auf der Erde. Jeder Mensch besitzt tief in sich dieses kollektive archaische Wissen, das allerdings durch die jahrtausendealte patriarchale Enkulturation überlagert wurde.